31Juli
2014

23.07.2014 - Alberta, wir kommen! Erster Tag in Lake Louise

Heute gehts mal wieder früh auf die Straße, denn die nächste Etappe, Lake Louise, wird nicht gerade arm an Touristen sein, und wir wollen nach 2 Tagen auf dem Naturcampground gern mal wieder Zivilisation mit Strom und Duschen auf dem Lake Louise Campground genießen.
Begrüßt werden wir mit der Bemerkung: seid vorsichtig, heute früh war ein Grizzly auf dem Campingplatz.
Na denn, wenn's mehr nicht ist..

Unsere Reiseleitung sieht für den heutigen ersten Tag einen Ausflug zum Moraine Lake vor.
Dummerweise erwartet uns eine lange Autoschlange am Abzweig und wir fahren auf gut Glück weiter zum Lake Louise und ergattern dort den letzten Parkplatz. Dort sind wir - wie erwartet - von einem Asiatenstrom umgeben, die ihren obligatorischen 30-Minuten-Fotostopp absolvieren.
Da hilft nur die Flucht hoch zu einem Viewpoint, ein kurzer Weg durch den Wald zu einem Aussichtspunkt.
Der Blick auf den smaragdgrünen Lake Louise, die Weite des Tals dahinter und den Gletscherberg Mount Victoria (3.464m) ist atemberaubend schön... wäre da nicht das grottenhässliche Château Lake Louise, ein Luxushotelkasten mit dem Charme einer Betonburg. Da hilft nur wegsprengen, finden wir.

Wieder unten am Japaner-Sammelpunkt angelangt suchen wir erneut das Weite vor den mit iPads und Smartphones fotografierenden Massen und machen uns auf den Weg zum Mirror Lake, 2,6 km durch den Wald hoch.

Der See liegt wunderbar einsam, und wir werden begrüßt von einem Gold-mantled Ground Squirrel - in Europa würde man Eichhörnchen sagen. Nachdem es uns die Hände entgegen streckte und Kathrin auf den Schoß hopste, ist Sabines Restkeks eine willkommene Beute.
Weiter entdecken wir einen Clark's Nutcracker - eine Art Tannenhäher.
Aber es geht noch höher hinauf zum Lake Agnes - das dortige Tea House lockt uns mit unseren hungrigen Mägen sehr. Nach 368 Höhenmetern Aufstieg auf 2.135m freuen wir uns über die Pause.

Der von Berggipfeln umgebene See ist wunderbarer Kontrast zum Rummel am Lake Louise - und das Tea House bietet beste Tees (ach was!), eine Tagessuppe (chinesisch), Tacos und Apple Crumble.
Dazu Spätnachmittagssonne und einen unfassbaren Weitblick in das Tal von Lake Louise. Europa ist ein winziger Fleck dagegen...

Auf dem Rückweg machen wir Bekanntschaft mit einem Verwandten des Murmeltiers, dem Woodchuck, der durch das Unterholz im Wald streift und in Seelenruhe futtert, ohne sich stören zu lassen.

Unten am Lake Louise war es Gott sei Dank nicht mehr so rummelig. Entdeckt haben wir dann noch ein Western Bluebird und einen Snowshoe Hare (Hoppelhasen) zum Abschluß des Ausflugs.

Mit Shopping im Ort und Stromausfall auf dem Grizzly-Campground gerade, als wir im Waschraum sind, endet dieser Tag.